Max

Über seine Vorgeschichte wissen wir tatsächlich leider nur sehr wenig. Er stammt von einem Hof aus der Nähe, auf dem er auch über zehn Jahre lebte. Das Anwesen musste dann aber leider verkauft werden und Max stand nun ohne richtige Bleibe da. Er war nicht wirklich zum Reiten geeignet und hat eine Erkrankung der Zähne, welche nur die untere Reihe betrifft. Die unteren Zähne mussten daher entfernt werden, weshalb ihm nun immer die Zunge aus dem Maul fällt. Die Vermittlung eines kranken Pferdes ist nie leicht und nach einigen Versuchen wandten sich seine Besitzer dann an uns. Eine Schlachtung kam für sie nämlich gottseidank nicht in Frage.

Wir nahmen ihn gerne bei uns auf und geben ihm nun einen Platz, an dem er bis zum Ende einfach Pferd sein kann. Durch seine heraushängende Zunge wirkt er immer etwas verschmitzt, hat aber eine unheimlich gute Seele, er ist sanft und lieb. Mit unserem Moritz verbindet ihn nach wie vor eine tiefe Freundschaft.
 

Moritz

Moritz kam 2011 gemeinsam mit Max zu uns. Ursprünglich rettete ihn Gerda mit einer Bekannten gemeinsam von einem Schlachtfohlentransport. Moritz leidet seit seiner Geburt an einer Fehlstellung des Halses, weshalb er weder als Kutschpferd, noch als Reitpferd geeignet ist. Ein solches Pferd kann nur schwer vermittelt werden und keiner wollte sich ihm annehmen. Die Schlachtung konnte verhindert werden und er kam vorerst auf einen Hof, dort lebte er eine Zeit lang gemeinsam mit einem Pony. Ohne Vorwarnung zog die Besitzerin dann jedoch um, sagte nicht Bescheid wohin. Das Pony kam auf einen anderen Hof und Moritz nahm sie mit – Gerda verlor ihn aus den Augen. Nach einiger Zeit erfuhr sie von einer Bekannten, dass es Moritz an seinem aktuellen Standort wohl nicht gut geht, dass er dort geschlagen wird und sogar hungern muss. Ein Tierschützer holte ihn später von diesen Leuten weg und brachte ihn auf einen neuen Hof – dort traf er dann auch auf unseren Max, mit dem er dort über zehn Jahre gemeinsam lebte. Als das Anwesen dann leider verkauft werden musste, stand er genau wie Max ohne Bleibe da, da sich auch bei ihm die Vermittlung sehr schwierig gestaltete.

Wir nahmen auch Moritz gerne bei uns auf, schon alleine um das so zusammengeschweißte Duo Max & Moritz nicht auseinander zu reißen. Moritz hatte keinen leichten Start. Es ist eine Schande, dass ein so wunderbares Tier wegen einer Behinderung sofort abgeschrieben wurde. Wir nehmen ihn wie er ist, lassen ihn sein Pferdeleben genießen ohne ihn zu irgendetwas zu zwingen. Außerdem ist es durchaus goldig, wenn er einen so schief anschaut ;-) Er ist der größte Frechdachs auf dem ganzen Hof, hält einen immer auf Trab – wenn man einmal 2 Minuten nicht aufpasst  ist der ganze Putzkoffer ausgeräumt! Trotz Umwegen ist er letztendlich wieder zu Gerda zurück gekommen.

 

Goldfee

Die liebe Goldfee, oder kurz Fee, lebt nun schon über ein Jahr bei uns auf dem Hof. Von Geburt an war sie in einer Reitschule, von dort ist sie mit 12 Jahren als angeblich „unreitbar“ zu ihrer neuen Besitzerin gekommen. Die Frau fasste sich ein Herz und nahm die Herausforderung an. Tatsächlich waren die ersten Ausritte höchst problematisch, Goldfee war sehr angespannt und buckelte – offenbar hatte sie in der Reitschule gelernt, dass sie damit ihren Willen bekommt. Mit viel Arbeit und Geduld schaffte es die Besitzerin aber, diese und einige weitere Probleme aus der Welt zu schaffen. Fee ließ sich verladen, buckelte nicht mehr und ausreiten war kein Problem mehr. Sie wurde sogar sehr aktiv, auf Wanderritten war sie immer die ausdauerndste von allen.

Vor knapp 5 Jahren kames dann zu einem Zwischenfall im Stall, bei dem ein anderes Pferd sie bei einer Auseinandersetzung schwer verletzte. Sie trug viele Wunden davon und zusätzlich wurde bekannt dass sie eine leichte Krongelenksarthrose hat – diese entzündete sich nach dem Unfall stark und verknöcherte nicht von selbst. Fee bekam Injektionen, die die Nerven abtöteten, somit lahmte sie zwar, hatte aber keine Schmerzen mehr. Sie ging dann erst mal in Ruhestand und es kam ein zweites Pferd in den Stall – die beiden kamen aber nicht miteinander aus. Daraufhin wurden sie in getrennten Ställen untergebracht und Fee bekam eine Pflegebeteiligung. Nun ein weiterer Schock – beim Zweiten Pferd wurde PSSM diagnostiziert (eine degenerative Muskelerkrankung) und dies bedeutet sehr viel Arbeit, da das Pferd sehr viel Zeit und Pflege benötigte. Also hatte die Besitzerin nun zwei pflegebedürftige Pferde und war noch dazu schwanger. Es blieben nur zwei Optionen offen – das zweite Pferd zurück geben (dann wäre es aber beim Schlachter gelandet) oder Fee abgeben.

So wurde Fee mehrmals weiter vermittelt, doch keiner konnte sie dauerhaft behalten, oft aus finanziellen oder gesundheitlichen Gründen. Letztendlich wandte sich eine Besitzerin dann an uns, da sie keinen anderen Ausweg mehr sah, als Fee entweder bei uns abzugeben oder einschläfern zu lassen. Da Goldfee aber noch nicht mal annähernd müde vom Leben zu sein scheint, wollten wir ihr unbedingt eine Chance auf einen endgültigen Platz geben.

Auf diesem Weg kam Fee letztlich auf unseren Hof und in ein neues Leben. Sie ist wahrlich ein Goldschatz, sehr verschmust und neugierig, hat zwar nach wie vor ihren eigenen Kopf aber das ist auch gut so. Sie musste viel durchmachen, hat viele Stationen hinter sich und ist nun endlich angekommen. Mit ihren neuen Mitbewohnern versteht sie sich gut und es entstand sogar eine kleine Liebesgeschichte mit unserem Sharan! Wir möchten ihr unbedingt ein stabiles, schönes und liebevolles Leben ermöglichen!

Dirndl

Dirndl kam im März 2018 neu zu uns auf den Hof und wir freuen uns sie bei uns willkommen zu heißen. Die Geschichte, welche sich hinter diesem Neueinzug verbirgt ist allerdings sehr traurig.

Dirndl ist eine nun schon 28 Jahre alte Traberstute, nicht mehr die Jüngste, aber das merkt man ihr kaum an – sieht aus wie Anfang 20 und benimmt sich auch so! Sie ist wahnsinnig lebhaft, neugierig und hat ein gutes Herz. Ihre ehemalige Besitzerin hatte sie selbst bereits vor dem Schlachthof gerettet und gab ihr ein neues Zuhause. Sechs schöne Jahre verbrachten sie gemeinsam, waren ein unschlagbares Team, spielten zusammen Fangen auf der Koppel – sie hatten eine tiefe Verbindung. Obwohl die Frau es alles andere als leicht hatte und ihre Mutter zuhause pflegte, kümmerte sie sich immer gut um ihre Stute. Dann schlug das Schicksal erneut zu, denn Dirndls liebe Besitzerin erkrankte mit ihren 45 Jahren an Krebs. Sie kam ins Krankenhaus, wurde operiert, anschließend kam es erneut zu einer lebensbedrohlichen Situation, eine weitere OP folgte. Sie war immer der Hoffnung, sie könnte es schaffen und wieder heim kommen, um weiter für ihr Pferd zu sorgen. Allerdings kann sie nun kaum noch laufen, ist auf den Rollstuhl angewiesen und baut stark ab. Alle Hoffnungen waren vergebens und mittlerweile liegt sie im Sterbehospiz. Die Ärzte rieten ihr, ihre Angelegenheiten zu regeln, da nicht gewiss ist, wie viel Zeit ihr noch bleibt. Bekannte aus demselben Stall kümmerten sich in der Zeit mit um Dirndl, konnten dies aber nicht dauerhaft gewährleisten, aufgrund der Kosten und dem Mangel an Zeit. Der letzte Wille von Dirndls Besitzerin war es, dass ihr Pferd einen guten Platz finden würde und die Kollegen vom Hof nahmen sich dieser Sache an.

Auf diesem Weg kam Dirndl nun zu uns, denn diesen letzten Wunsch erfüllen wir nur zu gerne. Ihr Frauchen kann nun beruhigt sein, dass es ihrer lieben Stute gut gehen wird. Es ist schlimm, wenn ein so eingeschworenes Team auf so tragische Weise auseinander gerissen wird… Wir werden unser bestes geben, Dirndl gerecht zu werden! Noch ist sie sehr skeptisch und unruhig, die neue Umgebung und die neuen Mitbewohner sind natürlich noch sehr aufregend – aber nach einiger Zeit zum Eingewöhnen sind wir zuversichtlich, dass sie sich bei uns sehr wohl fühlen wird. Wir wünschen der Familie und Freunden von Herzen alles Gute.

 

Sharan

Sharans Geschichte ist noch in Bearbeitung!